Pressemitteilung

Wegweisendes Infrastrukturprojekt

17. Oktober 2014
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Land Rheinland-Pfalz sagt Förderung in Höhe von rund 25 Millionen Euro für das Projekt „Regionales Verbundsystem Westeifel“ zu

Eine sichere und moderne Trinkwasser-, Energie- und Telekommunikationsversorgung zu guten Konditionen, die gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende leistet – kein geringeres Ziel setzt sich das Projekt „Regionales Verbundsystem Westeifel“, das die Kommunale Netze Eifel AöR (KNE) aus Prüm plant. Kernstück des Verbundsystems ist der Bau einer neuen, rund 80 Kilometer langen Leitungstrasse für Trinkwasser, Strom, Erdgas, Biogas und Telekommunikation. Die Trasse soll künftig von der nördlichen Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen bis nach Trier im Süden verlaufen. Vorgesehen sind bis 2022 Investitionen in Höhe von rund 140 Millionen Euro.

Zur Einweihung des neuen KNE-Verwaltungs- und Betriebsgebäudes am Freitag überbrachte Umweltministerin Ulrike Höfken eine gute Nachricht für die KNE-Verantwortlichen: Das Umweltministerium werde das Regionale Verbundsystem Westeifel in den kommenden acht Jahren mit rund 25 Millionen Euro fördern, dies seien 60 Prozent der förderfähigen Baukosten. Die Voraussetzung hierfür sei mit dem 2013 eingeführten „Wassercent“ geschaffen worden, der zweckgebunden für dieses Projekt zum Einsatz komme.

„Dieses Leuchtturmprojekt wird von der Eifel aus eine bundesweite Signalwirkung entfalten. Wir zeigen damit modellhaft, wie Infrastruktur in ländlichen Regionen innovativ, nachhaltig und wirtschaftlich entwickelt werden kann“, sagte Höfken. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels gelte es, strukturschwache ländliche Räume zukunftsfähig aufzustellen und damit auch Perspektiven für junge Menschen zu schaffen. In der Eifel würden durch das neue Verbundsystem rund 245.000 Bürgerinnen und Bürger von einer bezahlbaren Energie- und Wasserversorgung profitieren, 27.000 Haushalte bekämen einen schnellen Internetanschluss.

„Durch die Einbindung regionaler regenerativer Energieanlagen, wie Biogas, Wind, Sonne und Wasser, und die Optimierung der Lastprofile beispielsweise von Kläranlagen, Trinkwasseranlagen oder Industriekunden, schaffen wir einen Energieabgleich in der Region“, beschreibt KNE-Vorstand Arndt Müller die Bedeutung des Projekts im Hinblick auf den Klimaschutz. Gleichzeitig betont er die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. „Durch die Zusammenarbeit in der KNE haben die Kommunen selbst die Grundlage dafür geschaffen, dass wir gemeinsam ein Projekt dieser Größenordnung stemmen können.“

Im Rahmen der Veranstaltung haben die KNE-Verantwortlichen auch die Unterlagen zur Eröffnung des Raumordnungsverfahrens an Dr. Ulrich Kleemann, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD), übergeben. Damit ist das Genehmigungsverfahren für den Bau des Verbundsystems offiziell gestartet. Die Zulassung des Projektes verläuft in zwei Stufen. Es ist vorgesehen, das Raumordnungsverfahren als vereinfachte raumordnerische Prüfung durchzuführen. Dieses ermöglicht einen Abschluss in spätestens drei Monaten. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse wird die KNE in die Antragsunterlagen zu dem darauf folgenden wasserrechtlichen Planfeststellungsverfahren einarbeiten. Das Planfeststellungsverfahren hat bei diesem komplexen Projekt den Vorteil, dass alle erforderlichen Genehmigungen, etwa aus den Bereichen Baurecht, Immissionsschutz, Gewässerschutz oder Naturschutz, aus einer Hand in einem Bescheid erteilt werden. Hier ist aufgrund der erforderlichen formalen Öffentlichkeitsbeteiligung mit einer Verfahrensdauer von mindestens sechs Monaten zu rechnen.  Dr. Kleemann zeigt sich optimistisch: “Wir sind von den Verantwortlichen der KNE von Anfang an gut informiert worden. Wir sind auf die Verfahren vorbereitet. Die SGD wird ihren Anteil an der Umsetzung des ambitionierten Zeitplanes erbringen.“

Verläuft die weitere Projektentwicklung optimal, kann der Bau der Trasse Ende 2015 beginnen. Die Trassenerschließung soll in drei Bauabschnitten bis 2022 erfolgen. Für die Umsetzung des Projekts ist eine neue Gesellschaftsstruktur in Planung: die Landwerke Eifel. Diesbezüglich ist die KNE mit Kommunen der Region und weiteren Partnern, wie beispielsweise RWE bzw. Westnetz, der Energieversorgung Mittelrhein (EVM) und weiteren Partnern in Gesprächen.

Bildunterzeile:
Im Bild von links: OB Klaus Jensen, Wirtschaftsministerin Eveline Lemke, Umweltministerin Ulrike Höfken, SGD-Präsident Dr. Ulrich Kleemann, Landrat Joachim Streit, SWT-Bereichsleiter Helfried Welsch, SWT/KNE-Vorstand Arndt Müller
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Neues Verwaltungs- und Betriebsgebäude eingeweiht

Die KNE ist für die zukünftige Entwicklung gerüstet: In rund 18 Monaten hat das Unternehmen am neuen Standort im Gewerbegebiet in Niederprüm für rund 4,7 Millionen Euro ein neues kombiniertes Verwaltungs- und Betriebsgebäude errichtet. Einzug: Oktober 2014. Der Betriebshof umfasst knapp 600 Quadratmeter. Das Verwaltungsgebäude verfügt über drei Etagen mit insgesamt rund 2.200 Quadratmetern Bruttogeschossfläche. Beide Gebäudeteile können bei Bedarf erweitert werden, um je nach Entwicklung zusätzlichen Platz zur Verfügung zu haben. „Wir haben die Gebäude optimal an die aktuellen Anforderungen der KNE ausgerichtet und dabei Raum für die zukünftige Entwicklung gelassen. Das Ergebnis ist eine Kombination aus Funktion, Budget und Architektur“, betont Christian Reinert, koordinierender Architekt der Stadtwerke Trier.
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